ARCHIV 2012

Fanclub-Weihnachtsfeier 2012

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen und genau so schnell flog auch die Hinrunde der Saison 2012/13 an uns vorbei. Nach absolut schlechtem Saisonstart und vier Niederlagen in Folge fand sich unsere Mannschaft auf dem 17.Tabellenplatz wieder. Böse Zungen behaupten, wir Unionfans wollen doch leiden, deshalb sind wir schließlich Unioner geworden. Am sechsten Spieltag dann endlich der erste Saisonsieg, der 2:1 Heimsieg gegen den 1.FC Köln leitete die Wende ein. Union holte aus 12 Spielen respektable 23 Punkte und am Ende der Hinrunde immerhin Tabellenplatz 7. Also alles im grünen Bereich, Weihnachten kann kommen und somit auch unsere Weihnachtsfeier. Wir hatten in der Bowling Lounge "Strike Lanes" im Alexa für unser traditionelles Koma-Bowling mehrere Bahnen reserviert. Eine sehr edle Bowlingbahn im Retrostyle der 70-er Jahre. Am Anfang fanden wir nicht so gut ins Spiel, steigerten uns aber dann deutlich im zweiten und dritten Durchgang. Gerüchten zufolge durch den Verzehr von reichlich Gerstensaftkaltschale. Beim lustigen Murmeln kullern mit teilweise sehr eigenwilligen Wurftechniken ging es neben Spaß und gute Laune auch wieder um unseren legendären "Koma-Cup" Wanderpokal, den sich in diesem Jahr J.D.Coke einheimste. Nach unserem Koma-Bowl in der Strike Lanes hatten wir im Hofbräuhaus Berlin für ein anschließendes gemütliches Beisammensein Plätze bestellt. Vergnügt im Hofbräuhaus angekommen mussten wir feststellen, dass unsere reservierten Tische besetzt waren. Zwei Dutzend Provinzler lümmelten sich auf unseren Bänken. Nach einer kleinen Ansage waren die Plätze geräumt und wir konnten uns endlich den wichtigen Dingen widmen. Bierbestellung einerseits und unverbindliche erotische Kontakte zum Personal andererseits. Eine bayerische Kapelle spielte Deutsche Schlager und Trinklieder und die Komakolonne verschmolz zu einer bierseligen Gemeinde. In Dirndl und Lederhosen gekleidetes Personal servierte uns gut gekühltes Hofbräuhaus Bier in Masskrügen und opulente bayerische Speisen und so hat die Komakolonne zünftig den Vorabend des 1.Advent sowie den 7.Hinrunden-Tabellenplatz des 1.FC Union gefeiert.
Und niemals vergessen: Oans, zwoa, drei, gsuffa!






Saisonabschlussfaht in den Spreewald

So, es war mal wieder soweit. Eine recht erfolgreiche Saison des 1.FC Union mit wesentlich mehr Höhen als Tiefen neigte sich dem Ende zu und die obligatorische Abschlussfahrt sollte uns in den Spreewald verschlagen. Start unserer Romantiktour war Schöneweide, weniger zentral aber auf Grund der Herkunft einer Vielzahl der Fanclubmitglieder wohl gerechtfertigt.
Eine entspannte, zügige Anfahrt mit unseren drei gemieteten 9-Sitzer Bussen zum Hotel "Oberspreewald", kurz die Klamotten auf´s Zimmer gebracht und schon ging es weiter zum Fährhafen in Lübbenau. Dort angekommen war es schon ein kleines Wunder, dass unser martialisches Auftreten nicht gleich die geballte Ordnungsmacht oder wenigstens den Dorfsheriff auf den Plan gerufen hat. Da man laut singende , fahnenschwingende und dann noch überwiegend schwarz gekleidete Gruppen doch eher einem anderen Spektrum als nun unbedingt Fußballfans zurechnet, wurden wir zumindest zum Anfang doch sehr misstrauisch beäugt. Witzig, die Fährleute die ihre freien Kähne wie sauer Bier angeboten hatten, wollten von freien Kapazitäten nun zumindest bei uns nichts mehr davon wissen und klappten ihre "Kahn frei" Schilder recht schnell ein. Aber der kluge Mann baut vor, im Vorfeld einen 24er Tischkahn zu buchen war eine weise Entscheidung. Aber wir beißen ja nicht, wollen nur spielen und die ganze Aufregung legte sich dann doch recht schnell. Unser Fährmann war eigentlich recht gut drauf und sehr kommunikativ. Schnell noch mal die Anzahl der Bierkisten an Bord verdoppeln lassen und dann ging es auch schon los. Fahrziel war das Wotschofska, eine der ältesten Gaststätten tief im Spreewald versteckt. Erwähnenswert waren die mit kleinen Schnäpsen gefüllten Körbchen, die unser Fährmann großzügig auf alle Kahntische verteilte. Das die Tische von der ganzen Klopferei keinen Schaden genommen haben, grenzt schon an ein Wunder. Zum Anfang wurde ja noch sorgfältig ausgesucht: Wodka mit Feige, Pflaume und Lemon - das waren so die Renner. Später hat man keinen mehr suchen sehen, da wurde das Zeug geklopft wie es grad kam. Der Spreewald, unbestritten eine der schönsten und schützenswertesten Gegenden überhaupt. Ein Kleinod der Natur und so herrlich ursprünglich. Das Ausflugslokal Wotschofska kann man nur empfehlen, nette unkomplizierte Bedienung, obwohl wir die kleine Insel laut singend eingenommen hatten und überall mit unseren Fahnen und Transparenten markierten. Dazu lecker Essen im Biergarten unter schattenspenden Erlen und gut gekühltes Bier. Entspannte Rückfahrt zum Hotel und die Vorfreude auf die Bundesligakonferenz im Hotel. Es kam da dann doch wie von vielen befürchtet und in der Relegation spielen demnach Hertha vs. Düsseldorf. Kann jeder halten wie er möchte, aber eigentlich ist es, als ob man auf einer Beliebtheitsskala die Wahl hat zwischen Pest und Cholera.
Früher Abend im gemütlichen Hotel, für uns wurde gegrillt und es gab ein reichhaltiges Buffet - perfekt. Nette Überraschung im Hotel war eine Bundeskegelbahn, die wir dann okkupierten und uns voll ins Zeug legten. Ja natürlich, beim Kegeln auch . Aber ansonsten muss man mal anmerken: Die Leber wächst mit Ihren Aufgaben. Außer uns hatte noch eine größere Gruppe Western-Freaks das Hotel in Beschlag genommen und feierten im Ballsaal eine Old-Western-Squaredance Party. War schon recht amüsant anzuschauen. So an die 80 Leute, die sich in traditionellem Südstaatenlook nach vorgegebenen Figuren oder Schritten bewegen müssen.  Wir natürlich reingeschaut, was die da drin so alles treiben und just in dem Moment kam dann von der Bühne die Aufforderung für den nächsten Tanz. Einige Jungs stürmten den Saal und reihten sich in die Formation ein und los ging es: Stampf, links, links, Drehung - unterhaken, stampf zweimal rechts, stampf Drehung - neuer Partner usw. Respekt unseren Jungs, war gar nicht mal schlecht . Wie zu erwarten wollten die dann natürlich nicht mehr runter von der Tanzfläche. Irgendwann nach Mitternacht lichteten sich die Reihen.
Am nächsten Morgen nach reichhaltigem Frühstück noch schnell ein Erinnerungsfoto mit unseren netten Wirtsleuten Familie Leutner gemacht, danach ging es in unsere drei 9-Sitzer Busse und ab Richtung Cottbus. Unterwegs haben wir noch einen kleinen Kneipenstopp im Alten Bahnhof Burg eingelegt. Witzige Sache, dort kommen die Getränke mit einer Modelleisenbahn an den Tisch gefahren. In Cottbus empfing uns eine geballte Staatsmacht aus aller Herren Bundesländer. Ja klar war ja auch ein Hochsicherheitsspiel. Erschließt sich uns eigentlich nicht so richtig , weil wir eigentlich mit Energie keine ausgeprägte Feindschaft hegen. Aber ist eben letzter Spieltag , da kann man ruhig nochmal alles auffahren was man so hat, inklusive Hubschrauber, den man so lange über dem Stadion und der Stadt kreisen lässt bis der Sprit zur Neige geht. Passt schon, kostet ja fast nichts. Zweck heiligt immer noch die Mittel. Im und vor dem Stadion dann eigentlich wie erwartet. Penible Kontrollen allerorts , Alkoholverbot natürlich nur im Gästebereich und natürlich Schuhe ausziehen. Man hat sich als Gast gleich wohl gefühlt. Also Deeskalation sieht irgendwie anders aus.
Noch Fragen zum Spiel? 4000 mitgereiste Unionfans verbreiteten Heimspielatmosphäre. Der Schiedsrichter war auf Niveau des wild rumhüpfenden, wahrscheinlich auf Drogen stehenden Energie-Maskottchen . Eigentlich noch darunter. Es war ein Spiel, was man nicht unbedingt verlieren musste, aber wir können trotzdem stolz auf unseren 1.FC Union sein. Ein 7.Platz in der Abschlusstabelle, Lizenz für die kommende Saison problemlos erhalten, die neue Haupttribüne der Alten Försterei wird gebaut. Unionherz was willst du mehr?






Auf der Reeperbahn Mittags um Eins

Normalerweise bedeutet ein Auswärtsspiel bei St.Pauli für die Komakolonne zwei Tage Hamburg inklusive Übernachtung auf´m Kiez mit Party im La Paloma und diversen benachbarten Lokalitäten, Frühschoppen uffm Fischmarkt und irgendwie dazwischen Millerntor. Doch dank der lieben DFB-Ansetzer fand das Spiel in dieser Saison an einem Dienstag um 17:30 Uhr statt. Zwar waren die 2100 Tickets für unseren Gästeblock trotzdem innerhalb von 2 Stunden restlos ausverkauft, aber der Spieltermin war partytechnisch eher suboptimal.
Egal, ab Greifswalder Straße ging es mit dezimierter Truppe los gen Norden. Wir hatten ein Geburtstagskind an Bord, unser Beethoven ist jetzt auch im Club der 40-er. Kaum auf´m Berliner Ring fing er an, die Kronenkorken-Deko seiner Berliner-Pilsner-Geburtstagstorte anzuschneiden. Allgemeines Vorglühen und Mittags gegen 13:00 Uhr sind wir im Hamburger Vergnügungsviertel eingetrudelt. Wo man für gewöhnlich auf Reeperbahn, Spielbudenplatz, Herbertstraße, Hans Albers Platz und Großer Freiheit ausgelassene Partystimmung vorfindet, herrschte Mittags um eins dort eher eine Atmosphäre wie in einer Bielefelder Nebenstraße. Gegenüber der Davidwache, die Betonung liegt auf gegenüber, wurden wir dann doch fündig und der Sog des Astra-Gebräu zog uns förmlich in die David-Quelle. Nette Gespräche mit anderen Unionern und nach ein paar Pilsetten ging es weiter ins Schweinske. Dort gab es ein pilsfröhliches Wiedersehen mit Halle/S., einigen Sachsenadlern und den wohl leckersten Schnitzeln auf der ganzen Reeperbahn. Nach einer Abschiedsfreischnapsrunde der Kellnerin ging es über die berüchtigte Ritze Richtung Millerntor. Über das legendäre Paulistadion kann man streiten. Zwei Seiten sind zwar noch schön muchtig, so wie man es halt kennt, aber die anderen beiden Tribünen sind neu gebaut mit üblicher Kommerzscheiße und schicken Schalensitzen, die sich erst 5 Minuten nach Anpfiff füllen. Zweite Halbzeit das gleiche Bild, naja Pauli ist auch nicht mehr das, was es mal war.  Der Gästeblock natürlich total überfüllt, aber nach einigen unruhigen Minuten füllten sich die beiden darüber liegenden Sitzplatzblöcke nach und nach mit Berlinern. Frei nach dem Unionslogan "Sitzen ist für´n Arsch" hatten wir jetzt drei Blöcke in rot-weiß getaucht und man konnte sich wieder auf das Spiel konzentrieren. Zur Halbzeit war die Welt noch in Ordnung, Union führte dank Markus Karl 1:0 in Hamburg. Auch in der 2.Halbzeit kämpften beide Teams, Union allerdings nur noch zu zehnt, da Maurice Trapp mit gelb-rot vom Platz flog. Ganz großes Kino vom Paulianer Marius Ebbers, der erst im Stile eines Diego Maradona die Kugel mit der Hand im Berliner Tor versenkte, das dann aber auf Nachfrage des Schieris auch zugab und der Treffer annulliert wurde. Aber das muss der Fußballgott gesehen haben, denn in der Nachspielzeit trullerte der Ball doch noch zum eigentlich unverdienten 2:1 für Pauli ins Netz. Der 1.FC Union stand nach hingebungsvoller Schlacht zu zehnt mit leeren Händen da und das Freudenhaus versank im Freudenjubel.